Erwartungen an dein Leben mit Kind

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Sovende Børn entstanden.

Moonboon arbeitet eng mit der Nichtregierungsorganisation Sovende Børn und ihrem Expertenteam zusammen, um aktuelle und relevante Ratschläge und Anleitungen zum Schlaf von Kindern und Babys zu geben. Erfahre mehr über Sovende Børn am Ende des Beitrags. 

 

Die Geburt eines Kindes verändert das Leben von Grund auf und kann dich und deine Erwartungen an dich selbst vor neue Herausforderungen stellen. Kommt dann noch zu wenig Schlaf dazu, der oft unterbrochen wird, weil das Baby Fürsorge braucht, kann man sich schon einmal gestresst fühlen. 

Wie stellst du dich darauf ein – und kannst du dich irgendwie auf die neue Situation vorbereiten? Diese Fragen möchte Mia Bjørnfort vom Verein „Sovende Børn‟ in diesem Artikel beantworten.

 

Erwartung Nr. 1: Schlafen wie ein Baby

Jedes Kind ist anders und hat seinen individuellen Schlafbedarf. Das ist einfach so. „Schlafen wie ein Baby‟ ist ein weiter Begriff, den wir im Artikel „Was ist normaler Schlaf beim Baby?‟ beschrieben haben.

Der Schlüssel, um den Schlaf deines Babys zu verstehen – und zu akzeptieren – ist die Einsicht, dass man ganz einfach nicht klar definieren kann, wie viel und wo Babys schlafen. Du musst mit Überraschungen rechnen – egal, was du erwartest.

 

Erwartung und Wirklichkeit

Manche Eltern haben das Kinderzimmer schon fix und fertig eingerichtet – inklusive Spieluhr mit einem beruhigenden Wiegenlied, Sessel zum Stillen, Wickeltisch und gedämpfter Beleuchtung. Ihr seid mehr als bereit – aber das Baby schreit, wenn ihr irgendetwas anderes versucht als direkten Hautkontakt auf dem Sofa oder im Bett, vielleicht sogar mit der Brustwarze im Mund.

Die Erwartungen an das Leben mit Neugeborenen oder kleinen Babys können ziemlich weit von der Realität entfernt sein, vor allem, wenn sie hauptsächlich von hübschen Instagram-Posts von Kinderzimmern stammen, die in den neuesten Trendfarben Ton in Ton eingerichtet sind.

Schon das kann euch als Eltern ziemlich entmutigen. Bestimmt habt ihr euch schon vorgestellt, wie und wo das Baby schläft? Dass ihr das Baby abwechselnd ins Bett bringt, die Oma ein paar Mal in der Woche zum Helfen kommt und die Nächte, in denen euch das Baby oft aufweckt, zwar hart werden, aber ihr dass gemeinsam schon durchsteht.

 

Das Gefühl, den Überblick – oder die Kontrolle – zu verlieren

Wenn die Realität ganz anders aussieht, erleben das manche Eltern als Kontrollverlust. Nicht, weil sie wirklich die Kontrolle verloren haben, sondern weil sie bestimmte Vorstellungen hatten und sich jetzt auf etwas anderes einstellen müssen. Etwas, auf das sie womöglich nicht vorbereitet waren.

Manche Eltern reagieren darauf mit noch mehr Kontrolle, indem sie zum Beispiel Tages- oder Schlafrhythmen googeln und so versuchen, eine Art Vorhersehbarkeit zu schaffen - und das Gefühl, alles wieder im Griff zu haben.

Wie die Forschung zeigt, funktioniert dieser Ansatz für manche. Ihr Baby nimmt die neue Struktur ohne größere Proteste an und die Eltern erleben das als Erfolg. Für Eltern, deren Baby kein Fan strenger Strukturen ist und einen individuellen und flexiblen Tagesrhythmus braucht, bedeutet dieser Ansatz nur eine weitere enttäuschte Erwartung.

Und dann geht es ihnen noch schlechter als zuvor. Ihr Versuch, die Sache unter Kontrolle zu bekommen, ist gescheitert und dadurch kommt leicht das Gefühl zurück, dass sie keine Ahnung haben, wie sie mit dem Baby umgehen sollen.

 

Vergesst Erwartungen – jedenfalls die, die euch stressen

Erwartungen erzeugen Druck, besonders wenn man es nicht schafft, sie an die eigene Situation anzupassen. Womöglich müsst ihr eure Erwartungen überprüfen, wie das Baby in den Schlaf findet, wo es schläft und wie ihr am besten mit seinen unvorhersehbaren Schlafphasen umgeht.

Vielleicht habt ihr euch schöne lange Spaziergänge mit dem Kinderwagen ausgemalt und stellt jetzt fest, dass euer Baby lieber unter einem großen Pullover oder einer Jacke im Tragetuch schläft.

Oder ihr wolltet des Baby von Anfang an in sein eigenes Bett im Kinderzimmer bringen und am Ende schläft es den ersten Teil der Nacht mit euch im (Doppel-)Bett und später in der Federwiege mit dem Motor auf Anschlag. 

Ihr könnt euch enorm viel Stress sparen, wenn ihr euch an die Situation anpasst, in der ihr seid – und euch von sämtlichen Erwartungen verabschiedet. Die nützen sowieso nicht viel.

 

Ehrliche Gespräche können überraschend hilfreich sein

Wenn das Baby deiner Schwester durchgeschlafen hat, warum wacht deines so oft auf? Und warum können die Babys deiner Müttergruppe pfeifen, und deines pustet nur, bringt aber keinen Ton heraus?

Nur, wenn Eltern ehrlich darüber sprechen, wie es ihnen mit ihrer neuen Elternrolle geht, haben sie die Chance, aus ihrem Umfeld Unterstützung zu bekommen. Ganz gleich, ob es genau so ist, wie du es dir vorgestellt hast, oder ob du total unsicher bist; es fühlt sich gut an, mit anderen über das neue Leben mit Kind zu sprechen.

Wenn dir bestimmte Sachen schwer fallen, kann es helfen zu wissen, dass du nicht allein bist. Und wer weiß? Vielleicht hat jemand schon Erfahrungen, die du nutzen kannst, damit dein Baby das mit dem Pfeifen doch noch lernt? Oder du selbst kannst die Müttergruppe mit ein paar willkommenen Tipps unterstützen und den anderen zum Beispiel zeigen, wie sie ihre Babys ein bisschen besser in die Federwiege legen können – oder ihnen deine leihen?

 

Wenn die Probleme zu groß werden: So bekommst du Hilfe

Über Kleinigkeiten kann man noch leicht sprechen – schwieriger wird es mit sensibleren Dingen. Gedanken oder Gefühle, die dich wirklich quälen.

Wir kennen alle den Spruch, ich könnte „das Baby aus dem Fenster werfen‟ – das klingt wie eine lustige Anspielung auf die Strapazen des Alltags mit Baby. Du hast aber bestimmt nicht erwartet, dass du tatsächlich manchmal am liebsten schreien und einfach möglichst weit weglaufen würdest - oder dir wünschst, dein Baby hätte eine Pausetaste.

Wenn du solche Gedanken und Gefühle hast, solltest du wissen, dass das vielen so geht. Viel mehr, als du dir vorstellen kannst. Das kommt unter anderem von dem enormen Erwartungsdruck, dass Eltern alles schaffen – und dabei noch ihre gute Laune bewahren – müssen. 

Wenn du das Gefühl hast, dass dir alles über den Kopf wächst, solltest du dich jemandem aus deinem Netzwerk anvertrauen, dem du vertraust - oder deiner Hebamme oder deinem Arzt. Lass dir dabei helfen, deine Erwartungen und die Logistik so anzupassen, dass sie auch realistisch sind. Es versteht sich zum Beispiel von selbst, dass du kein Drei-Gänge-Menü und keine blitzsaubere Wohnung zaubern kannst, wenn du nachts kaum schläfst.

Es ist völlig normal, dass man sich in den ersten Monaten, in denen der Nachwuchs die Tagesordnung bestimmt, von bestimmten Erwartungen verabschieden muss.

 

Realistische Erwartungen für die erste Zeit mit Kind

Es ist für werdende Eltern unmöglich, sich nicht auszumalen, wie ihr Leben mit Kind aussehen wird. Wie kann man diese Erwartungen also möglichst realistisch halten?

Zum Beispiel solltest du nicht überrascht sein, wenn das Gitterbett öfter zur Aufbewahrung genutzt wird als zum Schlafen. Oder dass es dir manchmal vor den Augen flimmert, während das Baby auf deinem Bauch schläft. Es kann auch durchaus vorkommen, dass dich die vielen Stoffwindeln, die überall herumliegen, ganz irre machen, du aber nichts anderes schaffst, als sie in eine Ecke zu kicken.

Vielleicht bedeuten realistische Erwartungen auch, dass alles, was du mitten in der Nacht vernebelt vom Schlafmangel sagst, nicht mehr gilt, sobald die Sonne wieder am Himmel steht. Du solltest dich auch darauf gefasst machen, dass du in manchen Augenblicken das Gefühl hast, dass alles rund läuft, und in anderen, dass du total im Dunkeln tappst.

Oft hilft ein kleiner Trick: Denk an jede Situation als „gerade jetzt‟ – in der sicheren Erwartung, dass sie nicht ewig dauert. Denk daran, dass sie vorbei geht, genau wie alles andere vorbei geht. Das Schöne und das nicht so Schöne.

 

Zusammenfassung

  • „Schlafen wie ein Baby‟ ist ein weiter Begriff. Du musst mit Überraschungen rechnen – egal, was du erwartest.
  • Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen dem, was man sich vorstellt, und dem realen Leben als frisch gebackene Eltern.
  • Wenn die Realität ganz anders aussieht, erleben das manche Eltern als Kontrollverlust.
  • Erwartungen erzeugen Druck, besonders wenn man es nicht schafft, sie an die eigene Situation anzupassen.
  • Ihr könnt euch enorm viel Stress sparen, wenn ihr euch an die Situation anpasst, in der ihr seid – und euch von sämtlichen Erwartungen verabschiedet.
  • Ganz gleich, ob es genau so ist, wie du es dir vorgestellt hast, oder ob du total unsicher bist; es fühlt sich gut an, mit anderen über das neue Leben mit Kind zu sprechen.
  • Es ist normaler als du denkst, wenn du das Baby „am liebsten aus dem Fenster werfen würdest‟. Das kommt unter anderem von dem enormen Erwartungsdruck, dass Eltern alles schaffen müssen.
  • Wenn du das Gefühl hast, dass solche Gedanken nicht nur in Momenten, in denen du dich überwältigt und ohnmächtig fühlst, kurz auftauchen, sondern dominant werden, solltest du mit deiner Hebamme oder deinem Arzt reden.
  • Eine realistische Erwartung an das Leben mit Kind wäre zum Beispiel, dass es durchaus vorkommen kann, dass dich die vielen Stoffwindeln, die überall herumliegen, ganz irre machen, du aber nichts anderes schaffst, als sie in eine Ecke zu kicken.
  • Oft hilft ein kleiner Trick: Denk an jede Situation als „gerade jetzt‟ – in der sicheren Erwartung, dass sie nicht ewig dauert.

 

ÜBER SOVENDE BØRN

Sovende Børn ist ein Online-Universum für Eltern und Fachleute, die Beratung und Informationen über den Schlaf von Babys und Kindern wie auch über Schlafprobleme suchen.

Ziel ist es, Eltern und Fachleuten die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die der individuellen Schlafsituation des Kindes entsprechen.

Auf der Website und in den sozialen Medien findest du aktuelle und zuverlässige Informationen über verfügbare Forschungsergebnisse sowie Webinare, Workshops, Kurse usw.

Vielen Dank, dass Du mitliest.

Ich bin Marie. Ich bin Mutter und die Gründerin von Moonboon.

Bei Moonboon entwickeln wir hochwertige Babyausstattung aus natürlichen und ökologischen Materialien. Hergestellt mit Rücksicht auf die Umwelt und die Bedürfnisse von Babys und Kindern.

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Falls du eines Tag es zum Beispiel eine Federwiege, Wiege oder einen Wiegen-Motor brauchen solltest, hoffe ich natürlich dich wieder bei Moonboon zu sehen.

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